Was ist Endodontologie?

Die Endodontologie oder Endodontie ist ein Teilbereich der Zahnerhaltungskunde und beschäftigt sich mit Erkrankungen der Pulpa (Zahnmark: Blut- und Lymphgefäße, Nerven und Bindegewebe) und deren Auswirkungen auf die zahnumgebenden Gewebe.

Die häufigste Behandlung in der Endodontie ist die Wurzelkanalbehandlung. Diese wird nötig, wenn die Pulpa irreversibel entzündet oder bereits abgestorben ist.

Ziele der Wurzelkanalbehandlung sind:

  • Entfernung des kariösen Dentins (Zahnbein)
  • Entfernung des gesamten entzündeten/abgestorbenen/infizierten Gewebes
  • Entfernung des bakteriell infizierten Dentins
  • Reinigung und Desinfektion des gesamten Kanalsystems
  • dichte, randständige Füllung des Kanalsystems
  • dichter Verschluss zur Mundhöhle hin

Da das Kanalsystem aus vielen verzweigten und verästelten Kanälen und Kanälchen besteht, die miteinander in Verbindung stehen, ist es in vielen Fällen schwierig alle der oben genannten Punkte zu erreichen. Deshalb kann es nötig werden, wenn bereits wurzelgefüllte Zähne noch Entzündungen an der Wurzelspitze aufweisen, diese nochmals zu behandeln. Man spricht dann von einer Wurzelkanal-Revision.

Bei einer Revision muss die alte Wurzelfüllung möglichst vollständig entfernt, eventuell übersehene Strukturen dargestellt und gereinigt und das gesamte Kanalsystem erneut gründlich desinfiziert werden. (Die Revision ist in den meisten Fällen keine Kassenleistung.)

Um die komplexen Kanalsysteme vieler Zähne erfolgsversprechend Füllen zu können, ist es notwendig stets auf dem neuesten Kenntnisstand zu bleiben. Die computergestüzte, maschinelle Kanalaufbereitung unter dem Dental-Mikroskop verbessert die Prognose von Zähnen mit solchen Kanalsystemen deutlich.

Ingo Angermüller
Endodontologe

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Ablauf

Um eine Wurzelkanalbehandlung unter aseptischen Bedingungen durchführen zu können, ist es unumgänglich den Bakterienzutritt während der Behandlung zu verhindern. Dazu ist es nötig einen Kofferdam  („OP-Tuch“) dicht um den Zahn legen zu können. Damit dies gelingen kann, muss vorher eine eventuell bestehende Karies komplett entfernt werden und der Zahn dicht mit Composite verschlossen werden (Praeendodontischer Aufbau).

Nachdem der Kofferdam angelegt wurde, muss ein Zugang zum Kanalsystem geschaffen, alle Kanaleingänge gefunden und dargestellt werden. Dies ist in vielen Fällen der aufwändigste und damit schwierigste und fehlerbehaftetste Prozess. Anschließend müssen die Kanäle bis zur Wurzelspitze sondiert, aufbereitet, erweitert und, mittels einer Spüllösung, desinfiziert werden. Die Desinfektion spielt hierbei eine entscheidende Rolle, da es sich um ein stark verästeltes Kanalsystem handelt, welches unmöglich komplett mechanisch zu reinigen ist. Nach ausreichender Desinfektion folgt die Wurzelkanalfüllung und der dichte Verschluss des Zahnes mittels Composite-Füllung. Abschließend wird die Füllung mit einem  Röntgenbild  kontrolliert.

Da ein wurzelkanalbehandelter Zahn in der Regel schon vor Beginn der Wurzelkanalbehandlung eine, meist große, Füllung aufweist und während der Behandlung nochmals viel Zahnhartsubstanz verloren geht, ist bei solchen Zähnen die Frakturgefahr erhöht. Hinzu kommt,dass durch das Fehlen der Pulpa die Tastsensibilität des Zahnes minimal geringer ist. Dadurch wird, z.b. bei einem Biss auf etwas Hartes, der Mundöffnungsreflex, die eventuell entscheidende Millisekunde, später ausgelöst und es kann zur Fraktur kommen. Daher ist es ratsam wurzelkanalbehandelte Zähne langfristig mit einer Krone oder Teilkrone zu versorgen.

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Wie kann es sein, dass ein bereits wurzelkanalbehandelter Zahn noch Beschwerden macht?

Wenn nach einer Wurzelkanalbehandlung noch zu viele Bakterien im Kanalsystem verblieben sind und diese sich vermehren können, führen deren Stoffwechselprodukte zu einer Entzündung der umliegenden Gewebe an der Wurzelspitze. Diese kann zu Aufbissbeschwerden oder Dauerschmerzen führen und es kann zu Schwellung und sogar zu Zahnlockerung kommen.

Behandlungsspektrum:

–      Aufbereitungung von komplexen Kanalsystemen
–      Wurzelkanalrevisionen
–      Wurzelstift-Entfernung
–      Feilenfragment-Entfernung
–      Perforationsdeckung
–      Apexifikation

Termine:

1.Termin:

  • Diagnostik mit Beurteilung der Situation und Erörterung der Behandlungsmöglichkeiten und deren Kosten
  • wenn nötig und möglich: Schmerzausschaltung

2-3. Termin:

  • falls nötig: Kariesentfernung und Praeendodontischer Aufbau
  • falls nötig: Entfernung von Stiften und Feilenfragmenten mit Hilfe eines Dental-Mikroskops
  • Darstellung aller Kanaleingänge mit Hilfe eines Dental-Mikroskops
  • Wurzelkanalaufbereitung, computergestützt mit endometrischer Längenmessung
  • Physikalische und chemische Desinfektion
  • medikamentöse Einlage mit provisorischem Verschluss

3-4.Termin:

  • Physikalische und chemische Desinfektion
  • Laserdesinfektion
  • Wurzelfüllung
  • Deckfüllung und eventuell Wurzelstift
  • Röntgenkontrolle

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